
„Each material has its specific characteristics, which we must understand if we want to use it.
— Ludwig Mies van der Rohe
Schiefer
Kork
Innenflächen (Endocortex [lateinisch endo „Innen"; cortex „Kork" bzw. „Rinde"]) sind mit portugiesischem Kork ausgekleidet.
Das Material ist nicht nur leicht, wasserabweisend, antibakteriell und aufgrund seiner enormen Elastizität kompressionsbeständig, sondern wirkt zugleich als natürlicher Schallschutz. Dies qualifiziert das Material als „Innenfutter" der Aureir-Taschen, die speziell für den Besuch kultureller Veranstaltungen wie Konzerte oder Opernbesuche konzipiert wurden, bei denen Geräuschreduktion nicht Ausdruck allgemeiner Rücksichtnahme, sondern vielmehr alternativlos ist.
Der Werkstoff wird aus der Rinde der Korkeiche [Quercus suber] gewonnen, die vorwiegend in Portugal gedeiht. Das immergrüne Gewächs kann alle neun bis zwölf Jahre geschält werden, ohne Schaden zu nehmen. Durch den Erneuerungsprozess bindet die Korkeiche im Gegenteil sogar mehr CO₂ als eine ungeschälte.
Korkeichenwälder zählen zu den artenreichsten Landschaften Europas und bieten bedrohten Tierarten wie dem Iberischen Luchs und dem Kaiseradler einen einzigartigen Lebensraum. Neben ihrer ökologischen Bedeutung sichern sie seit Jahrhunderten die Existenzgrundlage zahlreicher Familienbetriebe und gelten als Modell einer umweltverträglichen Kulturlandschaft.
Kork vereint damit Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit und Klimaleistung in seltener Weise – ein Rohstoff, der Natur, Kultur und Handwerk auf organische Art verbindet und in seiner Ganzheitlichkeit der Aureir-Philosophie entspricht.
Holzfilament
Viele Werkstoffalternativen zur Herstellung von Taschen entstehen heute aus Kunststoffen auf Erdölbasis oder aus recyceltem Plastik. Doch auch Recycling ist nur eine Zwischenlösung: Das Material bleibt Kunststoff und zirkuliert so lange, bis es schließlich verbrannt oder auf einer Deponie entsorgt wird.
Aureir wählt einen anderen Weg.
Der Korpus [lateinisch corpus „Körper“] entsteht aus einem biobasierten Polymer, gewonnen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke und verstärkt durch Holzfasern.
Das Material verbindet drei Eigenschaften:
1. Abbaubar statt dauerhaft
Im Unterschied zu erdölbasierten Kunststoffen zerfällt das Material vollständig – in industriellen Kompostierungsanlagen innerhalb weniger Monate, in natürlicher Umgebung langsamer, jedoch ohne dauerhafte Mikroplastikrückstände. Die Holzfasern begünstigen diesen Prozess, indem sie das Gefüge durchlässiger machen.
2. Leicht und stabil
Die Kombination aus Polymer und Holzfasern schafft ein geringes Gewicht bei hoher Festigkeit – eine Balance, die den Taschen Komfort und Beständigkeit verleiht.
3. Natürliche Optik und Haptik
Die Holzfasern prägen das Materialbild und geben der Oberfläche eine matte, organische Anmutung. Jede Tasche bewahrt dadurch einen erkennbaren Bezug zur Natur.
Obwohl das Material am Ende seines Lebenszyklus zerfällt, sind die Objekte für eine lange Lebensdauer konzipiert. Solange sie gepflegt werden, bleiben sie beständig.
So entsteht ein Werkstoff, der funktional überzeugt und zugleich in ein ressourcenschonendes Kreislaufdenken eingebettet ist: biobasiert, abbaubar, leicht, ästhetisch.